Partizipatorische Intervention und Publikation, 32 Seiten, Auflage 1000, Wien, 2006
Das Projekt „Viva la Gemeindebau“ untersucht
die geschichtliche Funktion des Gemeindebaus
als Zentrum des Widerstandes
von 1934 gegen den Austrofaschismus und
den Bezug auf die heutige Situation des
Zusammenlebens. Als Verknüpfungspunkt
von damals zu heute wählte Witt die Form
eines Musikvideos zu dem Lied „Die Arbeiter
von Wien“. Das Video beschäftigt sich
mit dieser Thematik in einer aktualisierten
Form und wurde in drei verschiedenen
Gemeindebauten bei kleinen Straßenfesten
präsentiert. Dadurch konnte ein ungezwungener
Kontakt mit und unter den
Anwohnern entstehen, um die Thematik
zu diskutieren. Nach Beendigung des
Prozesses wurde das gesammelte Material
in einem Dokumentationsheft gebunden.
Textauszüge:
"...Das Lied revolutionärer Arbeiter Wiens entstand im Februar 1934, als sich in Linz, Wien und den Industriegebieten der Steiermark und Oberöterreichs die Arbeiter zum bewaffneten Aufstand gegen den drohenden Faschismus erhoben..."
"...Die Jugend braucht diese Utopien, um sich zu begeistern...Ich sprach mit einem älteren Herrn, er ist Autor: "Heute gibt es diese Utopien nicht mehr. Vranitzky habe angeblich gesagt: Wer Utopien hat, gehört zum Nervenarzt..."
"...Alle waren zufrieden und einer, aus dessen Mund zuvor noch ein eindeutiges, "die Ausländer sind schuld" kam, legte ihnen jetzt den Arm um die Schultern. Er schaute die Jungs an und meinte voller Bewunderung: " Ihr seid echt stramme Burschen und gut angezogen seid ihr auch." Die Jungs lachten und klopften ihm auf die Schulter..."
Viva la Gemeindebau
social intervention and magazine, Vienna 2006
The project “Viva la Gemeindebau” examines
the historical function of the council house
as a center of resistance against the Austrofascism
of 1934 and its reference to modern
forms of cohabitation. As a connection
between the past and the present, Witt
chose the song “Workers from Vienna” in
the format of a music video. The video
deals with the topic in an actual form and
was shown at street parties in three different
council houses. In this manner an informal
contact could occur between the inhabitants
to discuss the themes.The whole process is
documented in a booklet.
Text excerps:
"...The song of the revolutionary Viennese workers was created in february 1934, when in Linz, Vienna and the industrial areas of Upper Austria and Styria the workers got armed for the resistance against the imminent fascism..."
"...Joung people need this utopias to get inspiered...I talked to an elderly men, he´s an author:" Today there are no more utopias. Vranitzky allegedly said: Whoever has utopias should go to the neurologist..."
"..Everybody was satisfied and a guy who said before: "foreiners bear the blame" now rested his hand on their shoulders. He looked at the boys and said adoringly: "You are tough guys and you´re dressed so well." The boys laughed and patted his back..."